Die Körpersprache entscheidet maßgeblich über die Wirkung Ihrer Rede. Viel zu oft wird die Macht der Körpersprache beim Vortrag oder bei einer Präsentation unterschätzt. Doch selbst der spannendste Inhalt kann farblos, langweilig und unauthentisch wirken, wenn der Vortragende nicht überzeugt. Bei einem Vortrag, der Menschen erreichen und überzeugen soll, ist deswegen das flüssige Zusammenspiel von Sprache und Körper wichtig. Wenn Sie lernen, Ihre Körpersprache beim Vortrag zu perfektionieren, steigern Sie Ihre Authentizität und Glaubwürdigkeit. Ein wichtiger Bestandteil der Körpersprache ist die Gestik. Eine gute Gestik hilft bei der Präsentation, die Worte bildhaft zu unterstreichen und beim Publikum einen bleibenden und kompetenten Eindruck zu hinterlassen.
Lesen Sie weitere hilfreiche Tipps zu diesem Thema in unseren Blog-Artikeln: Selbstbewusstes Auftreten bei Präsentationen + Überzeugungsrede
Körpersprache lernen: Tipps für eine lebendige und überzeugende Gestik
„Was mache ich bloß mit meinen Händen, wenn ich da vorne stehe und rede?“
Viele Redner wissen nicht, was sie mit ihren Händen und Armen machen sollen, wenn sie eine Rede halten. Durch starkes Lampenfieber wird insbesondere in den Händen eine erhebliche Verunsicherung gespürt. Jede Hand- und Armbewegung kann dann zu einem hilflosen Akt der Bewegung werden. Also wohin mit ihnen: in die Hosentasche, auf den Rücken, verschränkt vor die Brust oder einfach nur entspannt und schlapp hängen lassen? Was wirkt am besten?
Der korrekte Einsatz von Gestik ist für eine überzeugende Körpersprache beim Vortrag und der Präsentation sehr wichtig für Ihre Persönlichkeitsausstrahlung. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen in diesem Beitrag ein paar Tipps geben, wie Sie Ihre Gestik verbessern können. Wenn Sie diese gestischen Techniken anwenden, werden Sie natürlich, kraftvoll und überzeugend auf Ihre Zuschauer wirken.
Diese Tipps können Sie auch in einem Rhetorik Seminar trainieren, damit Sie in Zukunft überzeugend und selbstsicher mit Ihrer Körpersprache auftreten können.
Wenn wir Interesse geweckt haben, dann lesen Sie auch unsere Blog-Artikel: Tipps zur Verwandlung vom Knilch zum Profi + Erfolgreich Redeangst überwinden
15 Tipps für bessere Körpersprache & Gestik
- Bevor Sie mit Ihrer Rede beginnen, finden Sie Ihre gestische, rhetorische Grundhaltung: Hände gefaltet oder locker ineinander liegend vor dem Bauchnabel. Sobald Sie anfangen zu sprechen, bewegen Sie Ihre Hände aus der Motivation Ihrer Redeabsicht.
- Der Gestus (die Hände) spricht erst etwa ab dem Hüftgelenk – Bauchnabelhöhe. Etwas darunter wirkt er komisch oder schlaff, über dem Schultergürtel kann er schnell übertrieben und pathetisch wirken. Stecken Sie Ihre Hände nicht in die Hosentasche, verstecken Sie sie nicht hinter Ihrem Rücken und lassen Sie die Arme nicht schlaff neben dem Körper baumeln. Personen, die die Arme schon am Anfang einer Rede nach unten hängen lassen, werden auch im weiteren Verlauf ihrer Rede nur sparsam mit ihren Gesten umgehen können.
- Der Gestus kommt zum Einsatz, bevor das Wort oder der Satz gesprochen wird. Gesten gehen Worten voraus!
- Beim Gestus wird stets auch der Oberarm mitbewegt; die Oberarme dürfen nicht an den Körper gepresst werden.
- Der mit einer Hand geführte Gestus wirkt schwächer, als wenn wir mit beiden Händen gleichzeitig gestikulieren. Der Einsatz sollte thematisch und emotional sinnvoll sein. Vermeiden Sie identische Parallelgesten der rechten und linken Hand; sie wirken langweilig und einstudiert.
- Vermeiden Sie monotone und sich wiederholende Sprech- Rhythmus-Gesten (gleichmäßiges Öffnen und Schließen der Hände oder ständiges „mit dem Zeigefinger“-zeigen). Eine Ausnahme kann evtl. das Appellieren sein.
- Erkennen Sie nervöse Gesten, die Ihre Anspannung und Unsicherheit enthüllen: sich kratzen, an sich herumzupfen oder unkontrolliert mit den Fingern spielen.
- Öffnen Sie die Hände und spüren Sie, wie die Energie Ihrer Worte aus Ihren Fingern fließt.
- Vermeiden Sie unpassende Gesten wie die Faustbildung, das belehrende schulmeisterliche Betonen mit dem Zeigefinger und das oft arrogant wirkende Verschränken der Arme oder die pastoral gefalteten Hände.
- Lenken Sie den Blick Ihrer Augen in Richtung Ihrer Gestik. Schauen Sie dabei nicht auf Ihre Hände, nur wenn Sie etwas Imaginäres vorstellen wollen.
- Vermeiden Sie wildes Auf- und Abgestikulieren oder gestische Über- und Untertreibungen. Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Hände eine passende energievolle und lebendige Gestik finden, wenn Sie den Inhalt Ihrer Worte unterstreichen. Wenn Sie sich kompetent und selbstsicher fühlen, wirkt Ihre Gestik von ganz allein echt und glaubwürdig.
- Gestik ist auch abhängig von der Raumgröße. Weit ausholende Gesten können in kleineren Räumen und vor kleinem Publikum überzogen und unpassend wirken. Sie passen eher in große Veranstaltungsräume.
- Denken Sie nicht ständig an Ihre Gestik, sondern freuen Sie sich über die Kraft und Dynamik, die sie erzeugt und dadurch eine emotionale Verbindung zum Thema und Publikum schafft.
- Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Atmung und kurze Sprechpausen (je nach Situation und Thema: 2-5 Sekunden.)
- Lassen Sie sich in einer „Generalprobe“ von einem Kollegen oder Freund ein konstruktives Feedback geben, und beurteilen Sie sich selbst über eine Videoaufnahme.
Es gilt: Je häufiger Sie in der Öffentlichkeit reden und eine Rede-Routine entwickeln, umso schneller werden Sie einen natürlichen Zugang zu Ihrer Gestik finden.
Körpersprache lernen: Mehr Tipps für bessere Gestik & Kommunikation im Seminar erhalten
Sie wollen Ihr Publikum fesseln und Ihren Worten mehr Aussagekraft verleihen? Damit Ihre Körpersprache bei der Präsentation überzeugt, ist es wichtig, sowohl Mimik als auch Gestik richtig einzusetzen.
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