Aktives Zuhören ist mehr als Paraphrasieren
So einfach wie es klingt ist es nicht! Aktives Zuhören ist eine große Kunst der Kommunikation. Die meisten Menschen sind in der heutigen Zeit nicht mehr in der Lage bewusst zuzuhören. Oft gibt es viele Störfaktoren, die ein achtsames und aufmerksames Zuhören verhindern. Termin-Stress, Schnelligkeit, ständige Erreichbarkeit und der sogenannte „Tanz auf vielen Hochzeiten“ verhindert ein Achtsames Zuhören. Oft können wir uns wegen der vielfältigen Aufgaben nicht mehr konzentrieren, oder wir nehmen viel zu schnell eine Abwehrhaltung ein, wenn wir eine andere Meinung haben als unser Gegenüber.

Eine der größten Herausforderungen für eine professionelle Kommunikation in der Arbeitswelt ist die Fähigkeit wirklich interessiert zuhören zu können. Egal ob Sie Mitarbeiter*in, Kolleg*in, Führungskraft oder Unternehmensleiter*in sind, Achtsames Zuhören ist die Voraussetzung für ein respektvolles und vertrauensvolles Zusammenarbeiten. Die meisten Menschen hören nur zu, um zu antworten und nicht um wirklich zu verstehen! Lernen Sie achtsam zu zuhören und wenden Sie nicht einfach nur die Kommunikationstechniken des Aktiven Zuhörens an.
Aktives Zuhören versus Achtsames Zuhören
Was ist der feine aber entscheidende Unterschied zwischen dem technischen Aktiven Zuhören (Paraphrasieren, Zustimmungen, Nachfragen, nicht bewerten, ausreden lassen …) und der Fähigkeit zum Achtsamen Zuhören? Aktives Zuhören ist eine Grundvoraussetzung für eine gute Kommunikation. Wenn dieser Kommunikation aber die innere Haltung für ein wirkliches Interesse am anderen fehlt, verkommt diese Technik schnell zu einer leblosen Kommunikationsmethode, die Ihr Ziel verfehlt.
Was verhindert Aktives Zuhören ?
Viele Menschen hören nur zu, um zu antworten und nicht, um den anderen wirklich zu verstehen. Oft wird der Gesprächspartner ungewollt von uns unterbrochen, ohne dass wir es merken. Wenn Sie Ihrem Gesprächspartner ins Wort fallen, zu schnell Ihre eigene Meinung präsentieren ohne die Absicht und die Idee Ihres Gegenübers verstanden zu haben, und wenn Sie in Konkurrenzgefühle verfallen, dann wird Ihr Gesprächspartner beleidigt, sarkastisch, eingeschüchtert oder desinteressiert reagieren. Die Gesprächsatmosphäre ist dann eher von einer Abwehrhaltung und Distanz geprägt. So entstehen schnell Missverständnisse und eine negative emotionale Grundstimmung. Eine respektvolle und vertrauensvolle Kommunikation ist dann nicht mehr möglich.
Die innere Haltung durch Achtsames Zuhören positiv verändern können.
Wenn Sie nicht nur technisch Aktiv Zuhören wollen, sondern wirklich Achtsam Zuhören, werden sie spüren, wie effektiv und respektvoll die Gespräche mit Ihren Kund*innen, Kolleg*innen und Vorgesetzt*innen verlaufen. Denn wenn Sie sich wirklich Zeit nehmen, um Ihr Gegenüber zu verstehen, und wenn er oder sie das Gefühl hat, wirklich gehört zu werden, erschaffen Sie eine Atmosphäre von Vertrauen und Offenheit. In der Umsetzung bedeutet das:
- Hören Sie freundlich und ohne Wertung zu.
- Lassen Sie sich nicht von Smartphones, Tagträumen oder anderen Tätigkeiten / Gedanken ablenken, sondern konzentrieren Sie sich vollkommen auf Ihre/n Gesprächspartner*in
- Vermeiden Sie ein schnelles Antworten oder Widersprechen.
- Stellen Sie lieber Fragen und interessieren Sie sich für die Beweggründe des anderen.
- Stärken Sie Ihre Wahrnehmungsfähigkeit und achten Sie auf die Körpersprache, die Stimmführung und die Wortwahl Ihres Gegenübers.
- Geben Sie Ihrem Gegenüber genügend Zeit, um all das zu sagen, was seiner/ihrer Meinung nach wichtig ist.
- Machen Sie – bevor Sie antworten – eine kleine Atempause. Reduzieren Sie ihr eigenes Redetempo auf ein angemessenes Maß ohne pastoral oder besserwisserisch zu wirken.