Wie Führungskräfte mit Resilienz Konflikte souveräner und selbstbewusster lösen. Krisen erfordern eine Strategie der Bewältigung. Verluste und Rückschläge können uns Menschen auf Dauer stark zusetzen, das gilt auch in der Arbeitswelt. Die Fähigkeit zu resilientem Verhalten stärkt uns in solchen Krisensituationen und gibt uns ein Gefühl von Souveränität und Selbstsicherheit. Die Bedeutung von Resilienz und Führung sind deshalb für einen souveränen Führungsstil besonders hervorzuheben.
Resilienz ist das Immunsystem unserer Seele und hilft uns mit schwierigen Situationen fertig zu werden. Sie wirkt wie eine Art Schutzschild und hilft uns auch in alltäglichen privaten und beruflichen Herausforderungen einen kühlen Kopf zu bewahren. Aber was ist diese Resilienz konkret und hat der Einzelne überhaupt einen Einfluss darauf?
Resilienz ist das Gegenstück zum Begriff der Vulnerabilität, also der besonderen Verletzlichkeit eines Menschen. Ist ein Mensch hoch vulnerabel, dann hat er tendenziell Schwierigkeiten, Krisen und Rückschläge im Leben zu bewältigen. Emotional belastende und/oder traumatische Erlebnisse schwächen bei diesen Menschen eher das Gefühl von Selbstsicherheit, als es bei Menschen mit einer geringeren Vulnerabilität der Fall ist.
Daher ist es auch im Arbeitskontext – Resilienz und Führung – von großer Bedeutung, die eigenen resilienten Anteile und die seiner Mitarbeitenden zu fördern und vulnerable Anteile zu minimieren. Denn eine gesunde, psychische Widerstandsfähigkeit ist der Ausgangspunkt eines ausgeglichenen und effektiven Mitarbeiterklimas. Ihre Mitarbeitenden sind durch eine erhöhte Resilienz eher dazu in der Lage Tiefschläge zu überwinden und Herausforderungen zu meistern.
Das 7 Säulen Modell der Resilienz
Der Charakter eines jeden Menschen bestimmt auf eine bedeutende Art und Weise die Ausprägung der eigenen Resilienz. Die folgenden 7 Fähigkeiten bilden die Grundlage für eine hohe psychische Widerstandfähigkeit gegenüber Krisen jeglicher Art:
1. Optimismus
- Optimismus stellt eine der wichtigsten Säulen im Resilienz-Modell dar.
- Resiliente Menschen treten einer schwierigen Situation mit einer gesunden Rationalität gegenüber. Sie beschönigen nichts, verkatastrophisieren eine Krise nicht mehr als nötig.
- Sie sind dazu in der Lage, sich zu distanzieren und ein Ereignis als temporal wahrzunehmen und es somit nicht zu verallgemeinern.
- Bsp.: „Dieses Mal hat es leider nicht geklappt, dafür wird es beim nächsten Mal sicherlich besser.“
2. Akzeptanz
- Resiliente Menschen sind dazu in der Lage, Vergangenes ruhen zu lassen und Schicksalsschläge akzeptieren zu können.
- Es ist nicht immer alles beeinflussbar, von daher ist es wichtig, in solchen Situationen zu lernen Veränderungen anzunehmen und für sich positiv umzubewerten.
- Wichtig hierbei ist ein konstruktiver Umgang mit dem eigenen Leid. Schulen Sie dafür Ihre emotionale Intelligenz.
3. Lösungsorientiertes Denken
- Oft geht in Krisen die Fähigkeit des gesunden Reflektierens verloren. Umso höher die Resilienz eines Menschen ausgeprägt ist, desto eher bleibt diese Fähigkeit bestehen.
- Resistente Menschen sind dazu in der Lage, zukunftsorientiert zu denken und sich somit eher auf die Lösung des Problems, anstatt der Herleitung zu beschäftigen.
- Wichtig hierbei ist die Klarheit der Formulierung von Zielen, die zu einer effektiveren Umsetzung beitragen.
4. Verlassen der Opferrolle
- Verlassen Sie die eigene Passivität und trainieren Sie Ihre Persönlichkeitsentwicklung!
- Resiliente Menschen neigen bei Krisen eher dazu, aktiv zu werden, anstatt in Selbstmitleid oder Verzweiflung zu verfallen.
- Sie sehen die Lösung in sich selbst und nicht in anderen. Sie handeln zukunftsorientiert und gleichen notfalls toxische Einstellungen an die jeweilige Situation an.
5. Verantwortung übernehmen
- Zeigen Sie Initiative, zeigen Sie sich selbst wie wichtig Sie sind!
- Resiliente Menschen nehmen ihre eigenen Ziele sehr ernst und sind sich nicht zu schade, vieles dafür zu unternehmen, dass diese auch Wirklichkeit werden.
- Außerdem sind sie dazu in der Lage, Verantwortlichkeit abzuwägen. Sie lasten sich nicht ungesund viel Verantwortung auf, aber eben auch nicht zu wenig. (Unterforderung, Demotivierung)
6. Positive Zukunftsplanung
- Werden Sie sich der Bedeutung Ihrer eigenen Zukunft bewusst und planen Sie private und berufliche Ziele!
- Diese Menschen wissen um die Wichtigkeit der Planung ihrer eigenen Zukunft. Dabei ist die Art der Zielsetzung entscheidend.
- Ziele sollten demnach realistisch erreichbar und spezifisch gesetzt werden. Erst dann sind die Ziele mit dem eigenen Charakter vereinbar.
7. Beziehungen gestalten
- Zeigen Sie Engagement beim Knüpfen von Beziehungen und Kontakten!
- Resiliente Menschen generieren ihre Widerstandsfähigkeit auch durch das Nutzen von Netzwerken. Kontakte, vor allem enge Beziehungen auf einer Basis des gegenseitigen Vertrauens geben ihnen eine Form der Sicherheit.
- Auf dieser Basis können Krisen eher abgefangen und überwunden werden. Das Ergebnis wir eine respektvolle Kommunikation mit den Mitarbeitenden sein.
Resilienz als Führungstool – Fragen helfen
Es steht außer Frage, dass nicht alle 7 Säulen der Resilienz zu jeder Zeit erfüllt sein können. Es wird immer Situationen geben, in denen Unsicherheit vorherrscht und eben nicht auf resiliente Eigenschaften zurückgegriffen werden kann. Umso entscheidender ist es, sich routiniert mit der eigenen Resilienz und Vulnerabilität zu beschäftigen und sich dadurch auch besser kennenzulernen. Fragen wie: „Was stärkt mich?“ oder „Woraus ziehe ich Kraft?“ sind hilfreich. Aber auch Fragen zur eigenen Vulnerabilität wie: „Was verletzt mich besonders?“ oder „Wo sind meine Trigger-Punkte?“ können einen resilienzsteigernden Prozess einleiten und fördern. Denn ohne das Wissen über die eigene Vulnerabilität ist es schwierig, eine belastbare Resilienz zu entwickeln.
Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Blog-Artikel: