Nasenatmung versus Mundatmung
Die Grundlage einer effektiven individuellen Selbstführung – Selbstcoaching – finden wir in der natürlichen Nutzung unserer Ein- und Ausatmung. Wenn Sie richtig atmen, können Sie den Ausstoß von Adrenalin und Noradrenalin sowie den emotionalen Ausdruck bewusst steuern. Erregungszustände wie z.B. Lampenfieber, kalte Hände, zitternde Stimme, starke Wut oder ein flaues Magengefühl lassen sich dadurch vermeiden. Erlernen Sie deswegen die richtigen Atemtechniken, damit Sie sich in Gesprächen und Vorträgen selbstbewusst fühlen und auf Ihre Zuhörer souverän wirken.
Vermeiden Sie die Mundatmung!
Wenn Sie vorwiegend durch den Mund ein- und ausatmen, werden Sie immer schlechter Luft durch die Nase einatmen können. Das wirkt sich negativ auf die physische Gestaltung Ihrer oberen Atemwege aus. „Durch den Mund eingeatmete Luft hat weniger Druck, wodurch das weiche Gewebe im Rachenraum erschlafft und nach innen sinkt. Weniger Platz erschwert das Atmen.“ (James Nestor – Breath / München 2021). Gesund und richtig Atmen können Sie so nicht mehr. Durch eine häufige Mundatmung wird der obere Atemraum – Nasennebenhöhlen und Rachenraum – immer enger. Die Nase verstopft so immer häufiger. Dadurch fühlen Sie sich gezwungen, immer öfter durch den Mund zu atmen. Auch lautes und häufiges Schnarchen oder eine Schlafapnoe (Atemaussetzer während der Nacht) können dann die Folge sein.
Trainieren Sie die Nasenatmung
Wenn Sie gesund und richtig atmen wollen, lernen Sie tagtäglich – möglichst immer – durch die Nase zu atmen. Die oberen Atemräume wie Nasennebenhöhlen und Rachenraum können sich so wieder weiten; Sie bekommen wieder mehr Luft durch die Nase und spüren, wie Sie ruhiger, gelassener und ausgeglichener werden. Das wirkt sich positiv auf Ihre Selbstführungskompetenz aus. Denn emotionale und physische Anspannungen können Sie mit der Nasenatmung reduzieren oder vollkommen vermeiden.
Wie Sie Nasenatmung trainieren können:
Mit den folgenden Übungen und Hinweisen können Sie Ihre Nasenatmung reaktivieren und die oberen Atemräume weiten:
- Halten Sie Ihren Mund so oft wie möglich geschlossen!
- Trainieren Sie Ihre Nasenflügel: Öffnen Sie Ihre Nasenflügel beim Einatmen und lassen Sie die Luft genussvoll in die Nase hineinfließen. Ziehen Sie die Luft dabei nicht hoch, sondern atmen Sie die Luft genussvoll und möglichst geräuschlos ein. (Helfen kann Ihnen dabei die Vorstellung, wie eine Kuh genussvoll ein- und aus- zu atmen.)
- Spüren Sie bei der Einatmung, ob sich Ihre Bauchdecke und die Taillenmuskulatur entspannen und leicht weiten. Legen Sie dafür eine Hand auf den Bauch und/oder auf die Taille.
- Fokussieren Sie Ihre Beobachtung nicht auf die Bauchatmung, sondern auf die Nasenflügelatmung. Dadurch geraten Sie nicht in den Stress, vollkommen perfekt in die Tiefe (Bauchatmung) zu atmen. Die Bauchatmung sollte nur ein angenehmes Nebenprodukt Ihrer Nasenflügelatmung sein.
- Vertrauen Sie darauf, dass sich Ihre Tiefenatmung langsam aber stetig immer mehr verstärkt. Reduzieren Sie Ihren Perfektionisten und erlauben Sie sich mehr Atemgenuss.
Wenn Sie dieses Thema interessiert, empfehle ich Ihnen das Buch:
Breath Atem von James Nestor München 2021
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